5.1. 2014, 14:05: Menschenbilder – Ein Besuch bei Annemarie Regensburger in Tirol.
Gestaltung: Heinz Janisch
„Ich habe mir aus einer sprachlosen Kindheit die Sprache erkämpft“, sagt Annemarie Regensburger. „Endlich kann ich zur Sprache bringen, was sonst ungesagt bleibt.“
Annemarie Regensburger, 1948 in Stams geboren, lebt seit vielen Jahren in Imst. Die gelernte Köchin und Mutter dreier Kinder hat lange gebraucht um den Mut zum eigenen Schreiben zu finden.
In ihrem Buch „Gewachsen im Schatten. Geschichte einer Befreiung“ erzählt sie von einer entbehrungsreichen Kindheit im Tirol der Nachkriegszeit. Die wirtschaftliche Situation ist schwierig, und der Riss, der nach Jahren des Nationalsozialismus durch die Gesellschaft geht, ist überall spürbar. Gegner/innen und Befürworter/innen des NS-Regimes leben nach 1945 in den Dörfern auf engstem Raum nebeneinander. „Ein selbstbestimmtes Leben zu führen – das war für Frauen in Tirol auch zur Mitte des 20. Jahrhunderts immer noch schwierig genug“, sagt Annemarie Regensburger, die seit 1980 als Autorin publiziert.
(Text: OE.orf.at)